Der Coach Meinrad Ruckstuhl hatte die Situation richtig analysiert: Bevor beide Gremien daran gehen konnten, über die künftige Zusammenarbeit zu diskutieren, mussten erst die Stolpersteine der Vergangenheit identifiziert, angesprochen und beiseite geräumt werden. So konnte das Verständnis füreinander über das unterschiedliche Erleben der vergangenen schwierigen Jahre geweckt werden.
Nun also der Blick nach vorn mit Fragen wie: Wie wollen wir konstruktiv und effektiv zusammenarbeiten – was brauchen wir konkret dazu – welche Kultur soll die Zusammenarbeit prägen? Die guten Absichten wurden kundgetan mit Voten wie
- Konflikte sollen direkt angesprochen werden – respektvoll und auf der Sachebene.
- Das braucht Mut zur Offenheit – und das wiederum Vertrauen darin, dass diese Offenheit geschätzt wird.
- Meinungsvielfalt und Unterschiedlichkeit sollen als Chance betrachtet und gefördert werden.
- Und vor allem waren sich beide Kirchenpflegen darin einig: Die Verwirklichung dieser schönen Visionen braucht Zeit.
Darüber hinaus sind klare Strukturen und Regeln hilfreich, hinter denen alle stehen und sich immer wieder darauf berufen können. Sind die Kompetenzen, die Verantwortlichkeiten und Zuständigkeiten geklärt – die Entscheidungswege transparent? Hier gab es Ressort-Klärungen, wer mit wem «über die Grenze hinweg» zusammenarbeitet. Das sind wichtige Voraussetzungen dafür, dass Missverständnisse möglichst vermieden oder dann offen angesprochen werden können.
Resümee nach einem ausgefüllten Samstag: Die Mitglieder der Kirchenpflegen sind einander verständnis- und vertrauensmässig ein ganzes Stück nähergekommen und haben bereits einen Termin für die nächste Retraite Ende März 2025 vereinbart.
Hilde Seibert